STEIN
Das Berufsbild des Restaurators wird vom Schutz des Kulturgutes geprägt, um geschichtliche Zeugnisse und somit unersetzliche Originale für nachfolgende Generationen zu wahren.
Die Tätigkeit des Restaurators besteht aus einer kritischen und methodisch-wissenschaftlichen Auseinandersetzung bezüglich des Kunst- und Kulturgutes. Somit gilt es, die Konsequenzen eines jeden Eingriffs frühzeitig abzuwägen. Diese Vorgehensweise ist stets konservatorischen und restauratorischen Maßnahmen vorauszusetzen.
Heute werden in diesem Berufsfeld die Spuren der Vergänglichkeit eines Objektes respektiert und infolgedessen wird dem Restaurator in erster Linie die Erhaltung übertragen.
Auf Basis der zu interpretierenden Untersuchungsergebnisse eines Objektes ist ein Konservierungs- bzw. Restaurierungskonzept anzufertigen. Die durchgeführten Maßnahmen werden dokumentiert, um die Nachvollziehbarkeit auch in Zukunft zu gewährleisten.
Die Entwicklung verantwortungsvoller Restaurierungsmethoden wird nunmehr durch zahlreiche naturwissenschaftliche Analysen ergänzt, was eine interdisziplinäre Zusammenarbeit erfordert. Doch nicht nur im Bereich der Naturwissenschaften bedarf es Kooperationen – ebenso auf dem Gebiet der Denkmalpflege, Kunstgeschichte und Architektur.
Referenz
03 1996-10 1998 Schloß Schönbrunn
Restaurierungs- u. Konservierungsarbeiten an der Römischen Ruine im Schloßpark Schönbrunn, Entsalzungen, Ergänzungen
Auftragsvolumen 60.000 €
03 1999-11 1999 Benediktinerstift Melk
Restaurierungs- u. Konservierungsarbeiten an den kolossalen Figuren aus Sandstein, Vergoldungsarbeiten an der Kirchenturmfassade inkl. Figur des Hl. Koloman im Hof des Stiftes Melk
Auftragsvolumen 100.321 €
01-11 2001 Technische Universität Wien
Kunststeinarbeiten + Wiederherstellung des Altbestands der TU Wien an der Straßenfassade, Restaurierung bzw. Abformungsarbeiten + Versetzung und Vergoldung
Auftragsvolumen 106.831 €
06 2002-11 2002 Rathaus Wien
Restaurierung der Wimpergen, Steinmetzarbeiten, Bildhauerarbeiten
Auftragsvolumen 73.290 €
09 2002-11 2003 Universität Wien
Restaurierung der Attikafiguren- Restaurierungs – und Konservierungsarbeiten an 28 Steinfiguren
Auftragsvolumen 71.010 €
09 2002-04 2003 Albertina Wien
Generalsanierung, Restaurierungsarbeiten an der Fassade (Elemente aus Hydrauer, Sandstein und Abformungsarbeiten) sowie Restaurierung der Attikaplastiken
Auftragsvolumen 126.056 €
09 2002-04 2003 Kunsthistorisches Museum Wien
Fassadenrestaurierung Abschnitte 1-4,Restaurierung der architektonischen und figuralen Elemente aus Stein bzw. der Nullflächen als Generalunternehmer
Auftragsvolumen 775.340 €
Kunsthistorisches Museum Wien
Fassadenrestaurierung, Abschnitt 6, Restaurierung der architektonischen und figuralen Elemente aus Stein bzw. der Nullflächen als Generalunternehmer.
Auftragsvolumen 850.400 €
05 2006-11 2006 Altes Rathaus Wien
Restaurierungsarbeiten an der Fassade des Alten Rathauses, figurale und architektonische Elemente aus Stein und Putz
Auftragsvolumen 66.452 €
03 2009-06 2009 BDA Niederösterreich Dr. Madritsch
Unterschutzstellungsbescheide für 10 Bürgerhäuser in Waidhofen an der Zaya, NÖ
Auftragsvolumen 2.500 €
10 2008-03 2009 Atelier und Antiquitäten Thomas Knoll, Wien Hietzing, privat
Kleinplastiken Gips, Keramik
Präventive Konservierung und Restaurierung
Die Konservierung hat zur Aufgabe, den weiteren Verfall von Kunst- und Kulturgut aufzuhalten. Neben der Durchführung von Maßnahmen direkt am Objekt zählen vorbeugende Maßnahmen dazu, wie z. B. die Überwachung der Objektsubstanz sowie die Steuerung von umgebenden Einflüssen.
Im Speziellen befasst sich das Gebiet der Präventiven Konservierung mit derartigen Maßnahmen. Dazu zählen zu schaffende Bedingungen, die bereits im Vorfeld Schäden und den weiteren Verfall des Kunst- und Kulturgutes verhindern, wie etwa die Regulierung von Klima und Licht.
Die Restaurierung umfasst das direkte Tätigwerden am Kunst- und Kulturgut, um eine bessere Lesbarkeit herbeizuführen, indem ästhetische, historische und materielle Eigenschaften respektiert werden. Der ursprünglich handwerklich-künstlerische Beruf hat sich in eine wissenschaftlich fundierte Disziplin gewandelt, was nicht zuletzt auf die geregelte Hochschulausbildung der letzten 25 Jahre zurückzuführen ist. Das Restaurierungsstudium bietet u. a. Lehrinhalte auf den Gebieten der Kunstgeschichte, Chemie, Physik und Mikrobiologie. Die Lehre von historischen Techniken und Materialien sowie die Konservierung und Restaurierung in Theorie und Praxis setzen handwerkliche Fähigkeiten und künstlerisches Einfühlungsvermögen voraus. Um eine akademische Ausbildung als Restaurator aufnehmen zu können, bedarf es eines ein- oder mehrjährigen, studienbezogenen Praktikums in einer qualitativ geeigneten Restaurierungswerkstatt.
Die Bewerbung zum Studium setzt in der Regel den Nachweis des Vorpraktikums sowie die (Fach-) Hochschulreife voraus. Des Weiteren wird eine künstlerische Mappe verlangt, deren Anforderungen von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich ausfallen. Nach Sichtung und Auswahl der geeigneten Bewerber findet eine Eignungsprüfung statt. Diese fordert Kenntnisse über Kunstgeschichte, Naturwissenschaften, Konservierung und Restaurierung. Ebenso werden die künstlerischen Fähigkeiten überprüft.
Der Beruf des Restaurators ist nicht geschützt. Dadurch gibt es verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten, wobei der Verband der Restauratoren e. V. www.restauratoren.de das Ausbildungsniveau auf Hochschulebene befürwortet. Somit existiert neben dem Studium an einer Universität, Akademie oder Fachhochschule auch die Ausbildung an einer bayerischen Fachakademie zum „Staatlich geprüften Restaurator“ www.restaurierung-goering.de sowie zum „Geprüften Restaurator im Handwerk“ www.restaurator-im-handwerk.de/index.htm auf Basis einer vorausgehenden, handwerklichen Ausbildung.